Mehr Infos

Wann ist eine Bauleistungsversicherung sinnvoll?


Inwiefern eine Bauleistungsversicherung sinnvoll ist, fragen sich viele Bauherren. Der Bau des Traumhauses ist bereits teuer genug, weswegen Einsparungspotenzial heiß gesucht ist. Doch an wichtigen Versicherungen zu sparen, kann Dir letztlich teuer zu stehen kommen. Immerhin gibt es zahlreiche Risiken – von mutwilligen Zerstörungen am Rohbau bis hin zu Baumängeln durch Konstruktionsfehler. Informiere Dich hier, warum eine Bauleistungsversicherung sinnvoll ist.

Darum ist eine Bauleistungsversicherung sinnvoll:

  • Sie schützt Dich vor unvorhersehbaren Schäden
  • Während der gesamten Bauzeit
  • Schäden, die durch höhere Gewalt entstehen
  • Schäden, die durch Vandalismus oder Material- und Konstruktionsfehler entstehen

Was ist eine Bauleistungsversicherung?

Eine Bauleistungsversicherung - auch Bauwesenversicherung genannt – sichert den Bauträger, den Bauunternehmer oder den Bauherren gegen unvorhergesehene Schäden ab, die beim Hausbau Ablauf auftreten können. Darunter fallen Schäden durch Stürme ebenso wie Vandalismusschäden oder Fahrlässigkeit der Dienstleister.

Die Laufzeit dieser Versicherung ist begrenzt. Sie endet, wenn die Bauabnahme erfolgt und der Bau bezugsfertig ist oder nach 12 bzw. 24 Monaten. Dies hängt vom Versicherungsvertrag ab. Du als Bauherr teilst der Versicherung mit, wann Du das Haus beziehen kannst oder wann es die Baubehörde abnimmt.

Für wen ist die Bauleistungsversicherung sinnvoll?

Externe Geschehnisse gefährden jeden Rohbau. Einige von ihnen lassen sich nicht voraussehen, weswegen die Bauleistungsversicherung unbedingt zu einem Versicherungsschutz beim Bauen gehören sollte – für jeden.

Diesen Versicherungsschutz kann nicht nur der Bauherr, sondern auch der Bauunternehmer bzw. Bauträger abschließen. Das ist Vereinbarungssache. Sofern Dein Bauunternehmer die Versicherung abschließt, achte darauf, dass Dein Risiko als Bauherr während der Bauphase mit abgedeckt ist. Zumeist ist es problemlos möglich, eine dementsprechende zusätzliche Absicherung zu vereinbaren. 

Du bist selbst Versicherungsnehmer? Dann wird das Bauherrenrisiko automatisch mitversichert. In diesem Fall kannst Du die Versicherungsprämie auf die Gewerke der beteiligten Bauunternehmen umlegen.

Kaufst Du das Haus von einem Bauträger, kümmerst Du Dich nicht selbst um die Bauleistungsversicherung. Du bist nur Käufer, aber nicht der Bauherr. In der Regel schließt dann der Bauträger eine Bauleistungsversicherung für sich ab.

Damit ist eine Bauleistungsversicherung immer sinnvoll - egal ob bei einem Fertighaus und Massivhaus. Entscheidend ist, welche Funktion Du beim Hausbau einnimmst.

Ist der Abschluss einer Bauleistungsversicherung Pflicht?

Eine Bauleistungsversicherung ist keine Pflichtversicherung. Sie ist allerdings empfehlenswert, denn ansonsten trägst Du als Bauherr ein immenses monetäres Risiko. Es kann Dich in den Ruin stürzen. Immerhin gibt es zahlreiche unvorhersehbare Möglichkeiten, wie Dein Bauvorhaben beschädigt oder gefährdet werden kann. Dank der Bauleistungsversicherung bist Du finanziell auf der sicheren Seite.

Wann soll eine Bauwesenversicherung abgeschlossen werden?

Ein Abschluss der Bauleistungsversicherung ist sinnvoll, bevor mit dem Bau begonnen wird. Dadurch ist Dein Bauvorhaben gleich beim ersten Spatenstich geschützt. Bedenke dabei, dass die Wohngebäudeversicherung ab der Fertigstellung Deines Hauses für die bauliche Hülle, den Innenausbau und vieles mehr greift. Die Bauleistungsversicherung hingegen ist eine bedeutende Absicherung während der Bauphasen. Sie bietet Dir einen umfangreichen Versicherungsschutz. 

Was ist versichert?

Du weißt jetzt, was die Bauleistungsversicherung grob leistet. Hier liest Du, für welche Schäden sie im Detail aufkommt:

  • Fahrlässigkeit der Handwerker. Beispiel: Der Arbeiter stapelt Baumaterial schlampig, welches dann umkippt und eine Fensterscheibe beschädigt.
  • Elementarschäden durch Sturm, Hagel oder Starkregen. Beispiel: Ein Sommergewitter mit Starkregen unterspült den Rohbau mit Wasser.
  • Vandalismus. Beispiel: Spielende Kinder entdecken die Baustelle und betreten den frisch gelegten Estrich.
  • Unachtsamkeit. Beispiel: Bei Baggerarbeiten wird eine der Wände beschädigt.
  • Fehler bei der Bauausführung. Beispiel: Es wird eine Wand an der falschen Stelle gesetzt, die nun abgerissen werden muss.
  • Diebstahl. Beispiel: Langfinger schleichen sich nachts in den Bau und bauen Kupferrohre aus.

Was ist nicht abgedeckt?

Obgleich die Bauleistungsversicherung sinnvoll ist und vieles abdeckt, kann sie ein paar Aspekte nicht abdecken. Hierzu gehören:

  • Beschädigungen durch Blitzschlag, Brand und Explosion deckt sie nicht ab. Hierfür ist die Feuerrohbauversicherung da.
  • Der Bau wird nicht fertig, da das Bauunternehmen in die Insolvenz geht. Hier springt die Bauherrenschutzpolice ein.
  • Sofern Du bei der Bauleistungsversicherung keine Leistungserweiterung abschließt, sind zumeist nur die Diebstähle finanziell abgesichert, bei denen fest verbautes Material gestohlen wird. Loses Baumaterial hingegen nicht.
  • Es besteht kein monetärer Schutz bei Schäden durch Witterungseinflüsse, mit denen aufgrund der Jahreszeit oder des Standorts gerechnet werden muss. Elementarschäden durch Starkregen, Sturm und Hagel hingegen schon.
  • Baumängel durch Konstruktions- und Materialfehler sind abgedeckt, aber keine Schäden durch Bauleistungen durch eine unsachgemäße Ausführung. 

Baumängel: Schutz auch 5 Jahre nach Abnahme

Rund 80% der Baumängel werden erst nach der Abnahme festgestellt. Was, wenn es die Baufirma mit der Du gebaut hast dann gar nicht mehr gibt? Die Bauherrenschutzpolice springt in diesem Fall ebenso ein.

Welche Versicherungen decken die Risiken ab, die Bauleistungsversicherung nicht abdeckt?

Nicht nur der Abschluss einer Bauleistungsversicherung ist sinnvoll, zu prüfen ist zudem, welche Versicherungen für Dich sonst noch relevant sein könnten. Damit Du auch für andere Risiken und Gefahren finanziell geschützt bist, die während des Baus auftreten können.

Um Geld zu sparen und optimal geschützt zu sein, bietet sich ein Bauversicherungs-Paket an. Das ist eine smarte Kombination von wichtigen Bauherrenversicherungen wie unter anderem der Bauherrenhaftpflicht, Feuerrohbauversicherung, Bauherrenschutzpolice usw.

Je nach Bedarf und Notwendigkeit lässt Du Dir solch ein Paket zusammenstellen. Versierte Versicherungsmakler helfen Dir mit ihren objektiven Ratschlägen dabei.

Was kostet eine Bauleistungsversicherung? 

Wie hoch der Versicherungsbeitrag ist, hängt von den Kosten für das Bauvorhaben ab. Die Bausumme setzt sich aus allen Kosten zusammen, die beim Bau entstehen. Du musst bei der Berechnung auch Deine vorgesehene Eigenleistung berücksichtigen.

Kosten, die nicht in die Bausumme einfließen, sind: 

  • Grundstückspreis
  • Erschließungskosten für die Stromversorgung
  • Erschließungskosten für den Anschluss an die Kanalisation

Ein Beispiel zu den Kosten für die Bauleistungsversicherung:

Nehmen wir an, die Bausumme beläuft sich auf 250.000 €. Dann kannst Du bei der Bauleistungsversicherung mit einer Einmalzahlung von ca. 250 € oder mehr rechnen. Der genaue Betrag hängt vom Leistungsumfang ab. Liegen die Baukosten bei 300.000 €, steigt der Versicherungsbeitrag um circa 50 € an.

Ein Selbstbehalt im Rahmen von 250 und 500 € ist üblich. Da Du die Versicherung vor Baubeginn abschließt, handelt es sich bei den Baukosten natürlich um einen Schätzwert. Erst zum Bauende rechnet der Versicherer dann die tatsächliche Bausumme ab. Hast Du die Baukosten zu hoch angesetzt, erhältst Du die zu viel gezahlten Beträge zurück.

Die Bauleistungsversicherung sichert nicht nur Dich als Bauherren ab, sondern auch alle Handwerker und Bauunternehmer, die an dem Hausbau beteiligt sind. Deswegen ist es üblich, sich an den Versicherungskosten zu beteiligen.

So manchem Hausherren passiert es: Der Hausbau ist auf einmal teurer als erwartet. Wenn sich die Bausumme nachträglich erhöht, musst Du das zwingend dem Versicherer sagen. Sollte ein Schaden eintreten und Du hast keine Meldung abgegeben, kann es für die Nachmeldung bereits zu spät sein. Im ärgerlichsten Fall wird Dir die Versicherung dann die Leistungen kürzen. 

Fazit

Du solltest auf eine Bauleistungsversicherung nicht verzichten. Unvorhersehbare Schäden am Bau entstehen rascher, als Du es für möglich hältst. Mit der Versicherungspolice im Hintergrund hast Du zwar immer noch den Ärger über den Schaden, aber Du musst für ihn nicht mehr finanziell aufkommen. Das ist gerade in dieser unsicheren Zeit wie einem Hausbau eine große Hilfe, die Dich nachts besser schlafen lässt.

Das könnte Sie auch interessieren

Feuerrohbauversicherung: Kosten, Leistungen, Termine

Experten empfehlen jedem Bauherrn und jeder Bauherrin eine Feuerrohbauversicherung für die Bauzeit. Eine Statistik macht deutlich, welchen Umfang der Schaden durch Brände jedes Jahr annimmt: ...

weiter
Feuerrohbauversicherung: Kosten, Leistungen, Termine

Bauversicherung: Kosten für einen sicheren Hausbau

Ein Sprichwort sagt: „Wo gehobelt wird, fallen Späne.“ Und diese Weisheit trifft auch auf den Bau eines Hauses zu. Als Bauherr oder Bauherrin bekommen Sie ...

weiter
Bauversicherung: Kosten für einen sicheren Hausbau

Welche Versicherungen beim Hausbau sind sinnvoll?

Welche Versicherungen sind sinnvoll für mein Bauvorhaben? Wie im wahren Leben lauern auch beim Hausbau diverse Tücken, mit denen Mann oder Frau vorher nicht rechnen ...

weiter
Welche Versicherungen beim Hausbau sind sinnvoll?