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Garten anlegen: Tipps für den Neubau


Erst das Haus, dann der Garten. Viele, die ihren Neubau planen, denken zuerst nicht ans Garten anlegen. Doch Gartengestaltung ist ebenso wichtig wie die Gestaltung des Eigenheims. Sicher möchtest auch Du Dich später in Deinem Garten wohl fühlen, Ruhe tanken oder den Kindern eine Spieloase bieten. 

Eine gut geplante und schön gestaltete Außenanlage vervollständigt den Gesamteindruck Deines Neubaus, und ist zugleich auch Dein Aushängeschild. Hier erfährst Du mehr darüber, wann und wie Du Deinen Garten planen und gestalten solltest, und was dabei zu beachten ist.

In 7 Schritten zum Neubau Garten

  1. 1
    Gartenboden untersuchen
  2. 2
    Budget und Kostenkalkulation
  3. 3
    Elemente der Außenanlage planen
  4. 4
    Zeitplan erstellen
  5. 5
    Gartenboden vorbereiten
  6. 6
    Gartengestaltung
  7. 7
    Rasen anlegen

1. Gartenboden untersuchen 

Ein Bodengutachten, wie Du sicherlich weißt, ist wichtig und notwendig, wenn es um den eigentlichen Hausbau geht. Anhand dieses Gutachtens, erfährst Du als Bauherr mehr über den geologischen Aufbau und die Grundwasserverhältnisse des Baugrundstückes deiner Wahl.  

Eine Bodenanalyse bezieht sich auf die Qualität des Gartenbodens selbst. Grüner Daumen oder nicht - zu wissen, welche Nährstoffe in Deiner Gartenerde fehlen, bringt Dir einige Vorteile. Die Zusammensetzung der Erde ist nämlich ausschlaggebend dafür, welche Pflanzen in Deinem Garten gut oder nicht so gut gedeihen können.

Tipp:
Ein Bodenanalyse-Set bekommst Du schon für 20€ im Fachhandel. Diese Ausgabe lohnt sich, denn verkümmerte oder schädlingsbefallene Pflanzen machen keine große Freude.

2. Budget und Kostenkalkulation

Ein schöner Garten muss nicht teuer sein. Auch wenn der Hausbau schon den größten Teil Deines Budget geschluckt hat, gibt es kostengünstige Lösungen, die Dich Deinem Traumgarten ein Stückchen näher bringen. 

Wie immer, ist vor allem gute Planung wichtig. Wieviel Geld willst und kannst Du für die Gartengestaltung ausgeben? Mach Dir zuerst eine Liste der Elemente, die in Deiner Außenanlage unverzichtbar sind. Ist bereits eine Garage vorhanden, brauchst Du nicht an einen Carport zu denken. Ist die Terrasse als Teil Deines Neubaus bereits einkalkuliert, fällt ein weiterer Kostenfaktor weg.  

Je nachdem, wie umfangreich Dein Vorhaben ist, solltest Du mit 40 – 100€ pro Quadratmeter Garten rechnen. Soll eine Gartenbau-Firma die Gartengestaltung übernehmen kannst Du als Richtwert 12 – 18% der Bausumme einplanen.

Tipp:
Eigenleistung und gute Planung reduzieren die Kosten. Überlege, welche Arbeiten Du selbst, oder mit Hilfe von Freunden ausführen kannst. Oft können auch Vorarbeiten ohne Probleme von Laien ausgeführt werden.

Ein Tipp für Deinen Geldbeutel 

Du kannst Steuervorteile nicht nur über Dein Haus geltend machen. Auch Gartenarbeit kann von der Steuer abgesetzt werden. Ein Steuerberater kann Dir die Möglichkeiten aufzeigen.

Miriam Hofmann,
Spezialistin Sachversicherungen & Rechtsschutz

3. Elemente der Außenanlage planen

Die Planung der Außenanlagen inklusive Gartengestaltung ist umfangreich und beinhaltet viele Punkte. Ist eine Garage oder Carport nicht gleich im Hausbau mit abgedeckt, so kann dieser nun nachgerüstet werden. Mit einer Terrasse verhält es sich ebenso. Welche Terrassenform, ob Pflaster oder Holz, Markise oder Überdachung – all dies sind Überlegungen, die Hand in Hand mit Deiner Kostenkalkulation einhergehen sollten. Hast Du einen Pool oder Gartenteich eingeplant? Wie sieht es mit Sonnen- und Sichtschutz aus? Willst Du lieber einen Zaun oder eine Hecke? Brauchst Du einen Geräteschuppen, oder willst Du ein Gartenhäuschen? Soll Dein Garten eine Spieloase für die Kinder werden? 

Besonders wichtig in dieser Phase ist es, an die Einfriedung bestimmter Gartenteile zu denken. Handelt es sich bei Deinem Baugrundstück um ebenes Gelände, ist die Planung einfacher als bei einem Neubau in Hanglage. Gepflasterte Bereiche, Gartenwege und Treppen sollten gleich zu Beginn der Planung berücksichtigt werden. Hilfreich hierbei ist der Plan Deines Baugrundstückes, Stift und Papier.

Tipp:
Denke darüber nach, wie viel Zeit Du für die Pflege Deiner Außenanlagen investieren möchtest. Wasseranlagen sind beispielsweise sehr pflegeintensiv, Holz muss regelmäßig gestrichen werden und kostengünstige Lösungen müssen eventuell alle paar Jahre erneuert werden.

4. Zeitplan erstellen

Ist der Hausbau noch nicht abgeschlossen, sind wahrscheinlich noch ein paar Maschinen und Arbeitsgeräte auf Deiner Baustelle in Aktion. Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob diese bei der Gartengestaltung Deines Neubaus noch von Nutzen sein könnten. Sprich ganz offen Deinen Bauunternehmer oder die Arbeiter vor Ort an ob z.B. der Bagger beim Aushub eines Teiches eingesetzt werden kann. Habt Ihr ein gutes Verhältnis, ist die Arbeit überschaubar und werden dadurch keine wichtigen Arbeiten behindert, wird Dir sicherlich geholfen. So kannst Du Dir das erneute Bestellen eines Baukrans oder anderer Maschinen ersparen.

Plane, welche Arbeitsschritte wann nötig werden und bleib geduldig. Manchmal lohnt sich das Warten. Bestimmte Pflanzen und auch Rasen wachsen besser an, wenn Sie zu bestimmten Zeitpunkten gepflanzt werden. Denk daran: Der Boden auf Deinem Grundstück sollte nicht gefroren sein, wenn der Gartenboden umgegraben wird, oder bestimmte Bereiche ausgehoben werden müssen.

Tipp:
Jungpflanzen, also Stauden, Hecken und Bäume, lassen sich am besten im Herbst anpflanzen, Blumen im Frühjahr.

Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht

Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht-Versicherung kommt für Schadenersatz auf, wenn auf Deinem Grundstück etwas passiert. Du als Eigentümer haftest mit Deinem kompletten Vermögen. Eine Haftpflichtversicherung ist daher unerlässlich.

5. Gartenboden vorbereiten

Eine Deiner ersten Taten im eigenen Garten wird sein, den Gartenboden aufzulockern: 
Verdichteter Boden, Fahrspuren, Bauschuttreste, all das wirst Du auf Deinem Baugrundstück vorfinden. Außerdem wirst Du zwei oder mehr Erdhügel sehen. Einer davon besteht aus dem Erdaushub und entstand durch das Ausheben des Fundamentes. Er enthält Felsmaterial, Gestein und Kies, und sollte nur zum Auffüllen von Unebenheiten und Geländeanpassungen auf Deinem Baugrundstück verwendet werden.

Der andere Haufen besteht aus Mutterboden. Das ist die oberste und unversiegelte Erdschicht, die den Pflanzen als Wurzelraum dient. Vor Beginn der Bauarbeiten wird diese Schicht 20-30 cm tief abgezogen und seitlich gelagert.

Für das Anlegen Deines Neubau Gartens solltest Du auf dem ganzen Grundstück alte verwurzelte Erde bis zu einer Tiefe von 10-20 cm ausheben und entsorgen. Dann kannst Du den Haufen Muttererde benutzen, um aufzufüllen. Die Bodenqualität kannst Du verbessern, wenn Du der Erde die fehlenden Nährstoffe oder auch Gründüngung und Erdbeimischung zugibst.

Tipp:
Sandige Böden werden verbessert, indem man Humus zufügt. Lehmhaltigen Böden fügt man am besten Sand hinzu, und saure Böden können durch Kalk verbessert werden.

6. Gartengestaltung

Nun kannst Du Dich an die Gestaltung des Gartens selbst machen. Die Elemente Deiner Außenanlage, die Du vorher bereits eingeplant hast (Punkt 3) und Dein Zeitplan (Punkt 4) sollten nun beachtet werden.

Zuerst werden Elemente wie Carport, Terrasse und Pool oder Gartenteich drankommen. Dann kommen beispielsweise ein Spielturm oder das Gartenhäuschen an die Reihe. Auch Zäune und Säulen mit betonierten Fundamenten stehen ganz vorne. Wege, Einfriedungen und Treppchen sind vor der Bepflanzung anzulegen. Zu guter Letzt kannst Du Dich an Deinen Rasen machen.

Tipp:
Planst Du Hecken oder Sträucher zu pflanzen, solltest Du schnellwachsende Sträucher als kleine Wurzelware erwerben. Die gibt es bereits ab 1€ pro Stück.

7. Rasen anlegen

Rasen anzusäen ist in jedem Fall die günstigste Methode, um Dein Neubaugrundstück zu begrünen. Leider ist diese Arbeit nicht nur mit dem Aussäen selbst getan. Aber keine Angst - mit ein bisschen Know-how gelingt auch einem Garten-Neuling ein schöner Rasen.

Zuerst muss der Boden gelockert und planiert werden, lehmigem Boden sollte etwas Sand hinzugemischt werden. Dann befreist Du die Muttererde von Steinen und Unkraut, das erspart Dir später viel Ärger. Lass Dich beim Kauf des Saatgutes beraten, denn Rasensamen ist nicht gleich Rasensamen. Zu guter Letzt säst Du den Rasen an, und hältst ihn mit einem Sprinkler sechs Wochen lang gleichmäßig feucht.

Alternativ kannst Du Dich für das Verlegen von Rollrasen entscheiden. Die Kosten belaufen sich hier allerdings auf das Zehnfache. Auch hier bleibt Dir leider die Arbeit des Bodenauflockerns, und das Entfernen von Steinen und Unkraut nicht erspart.

Tipp:
Rasen ansäen klappt am besten im April oder Mai, alternativ im August oder September. Hochwertige Rasensamen wachsen zwar langsamer, aber dichter, und man benötigt weniger Samen pro Quadratmeter.

Fazit

Du musst kein Gärtner sein, oder gar einen grünen Daumen haben, um einen schönen Garten auf Deinem Neubau Grundstück anlegen zu können. Mit ein bisschen Planung und Vorbereitung lassen sich die Kosten in Schach halten. Wer sparen muss oder möchte, der kann mit Eigenleistung viel erreichen. Auch eine Bodenanalyse und ein Zeitplan sind sehr hilfreich und ersparen Dir später einiges an Ärger. 

Gartenboden ist nicht gleich Gartenboden, und Pflanzen sind nicht gleich Pflanzen. Bist Du als Hausgärtner frisch im Amt, lohnt es sich bei einem Fachmann Beratung einzuholen. Das Gespräch mit einem Gärtner oder Gartenbauer kann Dir teure und unnötige Enttäuschungen ersparen, vor allem wenn es um die Wahl der richtigen Bepflanzung Deines Neubau Gartens geht.

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